Erbe annehmen in München: Die 6-Wochen-Frist, nüchtern betrachtet

Ein Erbfall ist kein Projekt. Er trifft Menschen – und manchmal ein ganzes Team. Zwischen Beileidskarten und Behördenpost liegt eine Frage, die sich nicht vertagen lässt: Erbe annehmen, ja oder nein?
Juristisch läuft die Uhr: In der Regel sechs Wochen bis zur Entscheidung. Inhaltlich geht es um etwas anderes: Haftung, Liquidität, Frieden in der Familie und eine Rückkehr in den Alltag, die nicht überfordert.

Erbannahme: Was in Woche 1 zählt

Kein heroischer Akt, sondern Inventur: Welche Konten, Depots, Immobilien, Verträge existieren? Wo liegen Verbindlichkeiten, Steuern, Darlehen, Bürgschaften? Die
Nettovermögensanalyse ist kein Excel-Fetisch, sondern Schutz vor Haftungsfallen. Wer annimmt, haftet grundsätzlich auch mit Privatvermögen für Nachlassschulden. Deshalb
braucht es eine schnelle, belastbare Übersicht, selbst wenn sie zunächst unvollständig ist.

Risikoprüfung statt Hoffen: Das hat sich bei Witwen bewährt.

Sechs Prüfpfade haben sich bewährt:
1.Aktiva/Passiva: Substanz vs. Verpflichtungen.
2.Depots: Illiquidität, Währungsrisiken, strukturierte Produkte – was ist realisierbar?
3.Immobilien: Zustand, Mietrisiken, Sanierungsdruck (GEG/EU), Verwaltung.
4.Steuern: offene Jahre, Fristen, potenzielle Nachzahlungen.
5.Verträge: Beteiligungen, Darlehen, Bürgschaften, schwebende Geschäfte.
6.Ausland: Anerkennung, Quellenbesteuerung, Vollstreckung.

Warum ein Erbfall auch Unternehmen interessieren sollte

Trauer ist privat, ihre Folgen sind es selten. Offiziell sind es ein bis zwei Tage Sonderurlaub; in der Realität entstehen 8–17 weitere Tage verdeckter Belastung. Darin stecken Telefonate, Amtswege, emotionale Erschöpfung. In Summe 9–19 Tage Produktivitätsverluste pro Fall sind nicht untypisch. Wer Leistungsträger:innen kennt, weiß: Diese Tage verteilen sich leise über Wochen. Konservativ kalkuliert addieren sich diese stillen Ausfälle in KMU schnell zu fünfstelligen Gegenwerten pro Jahr, ohne dass sie irgendwo als Zeile auftauchen.

Bei der Erbannahme zählt: Entscheiden – nicht ertragen

Eine Annahme „aus dem Bauch“ erscheint menschlich, kann aber teuer werden.

Umgekehrt ist eine Ausschlagung kein Scheitern, sondern manchmal kluge Risikosteuerung. Die Entscheidung wird hochwertig, wenn drei Bedingungen erfüllt sind:
● Transparenz: eine Kurzbilanz des Nachlasses mit Bandbreiten.
● Szenarien: Annahme vs. Ausschlagung, je mit Konsequenzen
(Steuern, Liquidität, Frieden).
● Koordination: eine Ansprechperson, die Recht, Steuern,
Immobilien und Psychologie synchronisiert.

Was die Notfallengel in München praktisch tun

Wir arbeiten mit einem kompakten Raster:

1. Datensichtung
2. Risiko-Screening (Vermögen, Depots, Immobilien, Steuern, Verträge, Ausland),
3. Szenarien
4. Entscheidungsvorlage.

Parallel begleiten wir die Rückkehr in den Job, begleiten die emotionale Herausforderung, Gesprächsführung für Führungskraft und Team, klare Absprachen zu Erreichbarkeit und Pufferzeiten. So wird aus der Ausnahmesituation wieder Alltag, ohne Druck, ohne Pathos.

Die 6-Wochen-Frist ist eng. Deswegen raten die Experten der Notfallengel aus München schon in der Zeit, in der ein Todesfall absehbar ist, die notwendigen Daten zu sichern, um im Ernstfall schnell entscheiden zu können. Nicht zu unterschätzen ist ebenfalls, dass der Trauerprozess bei Angehörigen bereits in dieser Phase beginnen kann. Durch die präventive, emotionale Begleitung kann die beginnende Trauer erheblich gemildert werden.

Wurde diese Zeit vor einem Todesfall nicht genutzt, sind die 6 Wochen aber dennoch ausreichend, wenn jemand die Fäden hält. Für Betroffene bedeutet das: eine Entscheidung, die trägt. Für Unternehmen: spürbar weniger stille Ausfälle. Für Familien: Frieden statt endloser Nachbeben. 

Es gilt aber hier: Je früher – desto besser!

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